BIO – was steckt drin?

Die Zutaten
  • Ohne Süßstoffe, Stabilisatoren, synthetische Farbstoffe, Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker
Die Tiere
  • Haltung: größere Stallflächen pro Tier, als bei konventioneller Mast; mit Auslauf
  • Futter: ökologisch erzeugt, ohne Gentechnik, ohne Leistungsförderer
  • Antibiotika: nur für erkrankte Tiere, nicht präventiv für alle Tiere
  • Tiertransporte: Treiben ohne Stromstöße und schulmedizinische Beruhigungsmittel
Die Felderwirtschaft
  • Ohne chemische Pestizide und Herbizide
  • Abwechslungsreiche Fruchtfolge

BIO – das ist leider zu teuer. Oder doch nicht?

Wie die BIO-Einführung gelingt

Eltern fordern BIO-Essen für ihre Kinder in Schulen und Kitas, immer mehr Bundesländer schreiben einen Bio-Anteil vor. Gesundheit und Nachhaltigkeit sind die unschlagbaren Argumente dafür. Aber wer bezahlt's? Hier finden Sie Tipps für eine (fast) kostenneutrale Umsetzung.

1. Legen Sie sich ein Ziel fest

Kaufen Sie nicht einfach wahlweise irgendwelche Bio-Artikel. Das ist schwer zu managen und bringt Ungenauigkeiten in der Kalkulation. Entscheiden Sie sich stattdessen besser für ein Ziel, das Sie erreichen wollen. Das können Sie dann auch wirkungsvoll gegenüber Ihren Essensgästen, den Eltern, Schulträgern und anderen Interessensgruppen kommunizieren.

Ziele können sein:

  • einzelne Produkte bzw. Produktgruppen dauerhaft in BIO-Qualität, z.B. Gemüse, Sättigungsbeilagen oder Milchprodukte
  • regelmäßige Aktionstage oder Aktionswoche mit BIO-Lebensmitteln
  • ein BIO-Gericht pro Woche
  • eine Menülinie in BIO-Qualität (wenn mehrere Menülinien vorhanden sind)

Vor allem die dauerhafte Umstellung einzelner Produkte oder Produktgruppen (siehe erster Punkt), hat auch zwei praktische Vorteile: Sie können größere Mengen beziehen und kaufen somit günstiger ein. Und die getrennte Lagerhaltung zwischen BIO- und konventionell erzeugten Produkten wird erleichtert, wenn ein Produkt einen festen Platz im BIO-Lagerbereich hat.

Ein einfacher Einstieg kann sein, Produktgruppen umzustellen, die nur einen geringen Preisabstand zu konventionell erzeugten Lebensmitteln haben, wie zum Beispiel Gemüse, Nudeln, Reis oder Molkereiprodukte.

>> zum BIO-Sortiment

2. Stellen Sie den Speiseplan um

Wer BIO-Qualität anbieten möchte, ohne die Mahlzeitenpreise zu erhöhen, kann am besten beim Fleisch den Hebel ansetzen. Denn Fleisch ist in der Regel die teuerste Zutat. Es gibt zwei Möglichkeiten:

  • weniger Fleischgerichte, mehr vegetarische Gerichte
  • kleinere Fleischportionen bzw. Gerichte mit geringem Fleischanteil (z.B. Bolognese-Sauce).

Beides ist zudem gesünder. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt für Kinder maximal 2-mal wöchentlich Fleisch.

Desto attraktiver sollte natürlich das vegetarische Speisenangebot sein. 

3. Kommunizieren Sie Ihr Tun

Mit Bio-Produkten handeln Sie gesundheitsbewusst und nachhaltig. Das sollten Sie auch kommunizieren. „Ab sofort alle Kartoffelgerichte nur noch aus Bio-Kartoffeln“ – das hört sich gut an, und Ihre Essensgäste, die Eltern, Schulträger und anderen Interessensgruppen werden es anerkennend zu schätzen wissen.

 

Müssen wir uns dafür BIO-zertifizieren lassen?

Grundsätzlich gilt: Jeder darf BIO-Produkte kaufen und verarbeiten. Wer das jedoch auch ausloben möchte (auf Speiseplänen, auf der Website etc.), muss sich zertifizieren lassen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum BIO-Zertifikat

Es gibt aber eine Ausnahme für Schulen und Kitas: Wenn das Essen in der Schule oder Kita zubereitet wird und lediglich für die eigenen Schüler und Beschäftigten ist, darf Bio auch ohne eine Zertifizierung ausgelobt werden. Denn dann treffen die Essensteilnehmer keine Kaufentscheidung und es handelt sich nicht um eine gewerbsmäßig betriebene Einrichtung.